Nicht lang rumeiern, sonst wirds nix. Also vereinbarte ich gleich am nächsten Tag, nach dem Telefonat, einen Besichtigungstermin. Auf Grund der Spontanität mussten wir bissl Priorisieren, haben aber alles unter einen Hut gebracht. Zu viert gings in den bayerischen Norden es wurde ein Familienausflug daraus. Wer wohl am aufgeregtesten war? Ich glaub alle, die Fahrerei war zwar nervig, aber steigerte die Vorfreude.
Nach der ersten Begutachtung war mein Eindruck: etwas schlechter als auf den Verkaufsbildern, aber zu gut um zu widerstehen. Bilder mit Detailaufnahmen zeigen die Gebrauchsspuren, die sich über die Jahre angesammelt haben. Aber die Substanz ist gut, keine Durchrostungen, alles ist soweit original. Auf den ersten Blick gab es keine versteckten Basteleien. Nach einer kurzen Probefahrt, konnte ebenfalls ein Häkchen unter "fährt, bremst und leuchtet" gesetzt werden. Die Patina gefällt uns, hier muss konserviert werden, mal schauen wie das am besten gemacht wird.
Zur Verkaufsentscheidung gingen wir unsere Vor- und Nachteile-Liste durch:
Vorteile
- Original Zustand
- Aus 1. Hand im 07/20 importiert
- deutsche Papiere & TÜV
- seltene Riviera Ausstattung
- Typ 4 Motor und langes Getriebe
- fahrbereit
Nachteile
- Einparkschaden hinten links
- kein H Kennzeichen
- Schäden durch Sonne (Stoffe, Dichtungen)
- technisch muss er einmal aufgearbeitet werden
- Einspritzer (gut oder schlecht? Kenn ich nicht)
Eine genaue Bestandsaufnahmen kann dann erst in der eigenen Garage gemacht werden. Unser Plan ist soweit möglich die Patina zu erhalten und ihn zu einem schönen Camper für unsere Jungs herzurichten. Unsere zwei sind aber noch Kinder. Wir waren uns auch nicht sicher, ist das jetzt sinnvoll ?! Keine Ahnung, aber ob es ihnen später noch möglich ist, einen bezahlbaren T2 zu bekommen? Das war eigentlich immer mein Plan und Traum, mit ihnen einen Bulli herzurichten.
So ganz vernünftig ist es nicht, oder doch? Ihr seht wir grübelten, aber waren dann doch verrückt genug diese Entscheidung zu wagen. Nach einem wirklich netten Verkaufsgespräch konnten wir uns finanziell einigen und fuhren mit gutem Gewissen nach Hause.