Mittwoch, 28. September 2022

Feedback - autarke Energieversorgung

3 Wochen Korsika haben gezeigt welche Stärken & Schwächen in unserer autarken Energieversorgung liegen. Das Herzstück ist die Dometic Kühlbox CFF20, die wirklich sehr gute Dienste verrichtet. Wegen dieser mussten wir erst auf Powerstation & Solarpanel erweitern. Aber im Camping-Alltag harmoniert das Trio sehr gut. 

Kühlbox Dometic CFF20:

Priorität 1: Es gab immer kühles Bier! Zusätzlich waren kalte Getränke für die ganze Familie garantiert. Die restlichen verderblichen Dinge, die vor der Hitze geschützt werden wollten, fanden ebenfalls Platz. Man muss sich etwas beim Einkauf einschränken, aber für uns war es ausreichend. Der Westikühlschrank wurde als Kühlfach genutzt und anfangs mit Gas betrieben, bis dieser seinen Dienst in der Hitze quittierte. Wir fühlten uns bestätigt, dass eine moderne Kühlbox eine schöne Ergänzung ist. Vor allem weil wir den Platz zwischen den Vordersitzen nutzen konnten. Optimierungsbedarf besteht nur an den Gurtschnallen. Wir können uns problemlos anschnallen, verrutscht jedoch die Box während der Fahrt und die Gurtschnalle wandert neben die Kühlbox, muss erst die Box zurecht gerückt werden, um den Gurt zu entriegeln. Die Kühlleistung ist herausragend, der Vergleich mit dem Westikühlschrank gewinnt die Dometic Kühlbox haushoch. Wir hatten diese nachts ausgeschalten, um zum einen Energie zu sparen und zum anderen die Geräuschkulisse zu minimieren. Im Urlaub passierts auch, dass man zu faul oder vergesslich ist. Wurde die Kühlbox im Betrieb gelassen, stört es kaum wenn nachts der Kompressor anspringt, alle können beruhigt weiterschlafen. Und nun zur Energieversorgung, hier kommen Powerstation und Solarpanel ins Spiel.

Powerstation Ecoflow River Pro  & Solarpanel Ecoworthy 120W:

Man sollte immer bedenken, welchen Stellplatz man auswählt, steht man unter hohen, schattigen Bäumen, wird die Solarleistung erheblich reduziert. Nur ohne Verschattung kommt das System ordentlich in Schwung. Das Solarpanel Ecoworthy, soll auf dem Papier 120W liefern, davon sind wir, wie erwartet, meilenweit entfernt. In der Realität bedeutet das, wir erreichten Peak-Leistungen von 80 Watt (bei Idealbedingungen). Ich war jedoch viel zu faul um das Panel ständig auszurichten und den optimal Winkel zu finden. Dafür legte ich das Panel einigermaßen zur Sonne ausgerichtet zu recht und erreichte hier Werte von ca. 50-60 Watt. Die Powerstation wäre in ca. 12 Stunden vollgeladen (720WH = 12h x 60 Watt). Diese Kapazität benötigten wir jedoch nie täglich, ca. 2 Tage kommt man ohne Laden aus. Wenns noch sparsamer sein soll, kann ebenfalls die Kühlbox für ein paar Stunden ausgeschalten werden, die Isolierleistung ist sehr gut. 

Für die Zukunft wäre ein längeres Kabel zur Powerstation wünschenswert. 10 Meter landen im Warenkorb und warteten auf den Praxistest. Meist ist es doch so, dass man sich ein schattiges Plätzchen unter einem Baum sucht, doch schmeißt solch eine Baumkrone einen enormen Schatten. Man möchte es gar nicht meinen während man schwitzend vorm Bulli sitzt, ist aber so ;). Also ist man gezwungen, bei wanderndem Schatten, das Panel erneut auszurichten. Übrigens, wer sich das ganze Spielchen sparen möchte, nimmt einfach den Stromanschluss am Campingplatz, aber für 4-5€ am Tag, kein Schnäppchen mehr. Wir waren außerdem einige Male an einsameren Orten und genossen hier die Autarkie.

Kleines Manko: 

Wir befanden uns auf der Fahrt in den Süden, während ich die Powerstation am 12V Bulli-Anschluss lud, wollte ich anschließend das Handy laden, dieses zeigte mir kein Reaktion an. Weder die Kühlbox konnte direkt, noch andere Geräte wollten geladen werden. Als wir etwas Ruhe hatten, checkte ich mit dem Multimeter die 12V Dose, diese lieferte zum Glück wieder Strom . Es musste lediglich eine neue Sicherung eingesetzt bzw. getauscht werden. Jedoch machte das Adapterkabel (klein auf groß 12V) keinen Mucks mehr, es scheint durchgeschmort zu sein. Die Powerstation wird generell mit schnellen Ladezeiten beworben, kann das kontraproduktiv sein?! Laut Spezifikation liefert diese im 12V-Betrieb 8A. Erst hinterher konnte ich herausfinden, dass diese Einstellungen in einer zugehörigen App abgeändert werden können. Beim nächsten Mal wird im Praxistest nachgebessert.

Fazit:

Eine schöne Spielerei, die man nicht unbedingt braucht, es würde auch ohne gehen. Aber ich kann es trotzdem weiterempfehlen, es erhöht erheblich den Komfort. Wenn man im Urlaub vergleicht, was andere mitschleppen, ist das schon ok. Den ersten Preis für Minimalismus gewinnt übrigens mit Abstand Thomas, der mit Kind und Kegel ohne "Anbauschummeleien" im Bulli auskommt - Respekt.

Wer noch weitere Frage hat, kann gerne einen Kommentar dalassen. Vielleicht habt ihr noch Verbesserungsvorschläge. Das Thema nimmt gerade Fahrt auf, man sah bereits einige andere Camper mit individuellen Lösungen. 

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