Donnerstag, 22. Juni 2023

Wien - ein ganz besonderer Kurztrip

 Es sind schon ganz besondere Wochen, in denen nicht alles so lief wie man es sich wünschen würde. 

Der Tag fing euphorisch an, Wanja musste beruflich nach Salzburg, um an einer Award-Verleihung teilzunehmen. Er fragte mich morgens ob ich mitkommen wolle, spontan genug ließ ich mir diese Gelegenheit natürlich nicht nehmen. Nach dem wir die Tickets gecheckt hatten, stellte sich heraus, dass Österreich nicht nur aus Salzburg besteht, und der Termin in der Hauptstadt stattfinden würde. Für uns hieß es die Tagesplanung umzuschmeißen. Wir kamen erst mittags aus München los, anschließend ab nach Wien, aber wie? Natürlich im Käfer. Die knapp 450km meisterte Finchen mit Bravour, bei 110 km/h und 110-120°C Öltemperatur, löste sich an der Wiener Stadtgrenze bravourös die gute Laune auf. Bei einem Tankstopp an der BP-Tankstelle spürten wir einen Ruck am Kupplungspedal, anschließend ließen sich die Gänge nicht mehr schalten. Bei mir sorgte das für ein Déjà-vu Erlebnis, hatte ich doch erst die Panne mit Mucki. Eine genaue Diagnose konnte ich nicht geben, Vermutungen waren: Kupplungsseil durchgerutscht, Kupplung zu heiß und verklebt, kompletter Kupplungsdefekt ...

Unter Zeitdruck konnten wir uns erstmal nicht um den Käfer kümmern und hetzten mit dem Taxi durch die Stadt. Übrigens eine sehr, sehr schöne Stadt, die wir nur zu gern mit dem Käfer besichtigt hätten. Wir waren leider auch hoffnungslos zu spät, die Panne hatte uns viel Zeit gekostet. In den Sofiensälen angekommen, erwartete uns ein ganz besonderer "Fasching", jedenfalls aus meiner Sicht. Für Anzug, Cocktail-Kleidchen, Smalltalk und dekadentem Zirkus bin ich einfach der Falsche. Ich nahm es sportlich, ließ die Stimmung auf mich wirken und sah mir die Verleihung bei Häppchen und Unterhaltungsprogramm an. Ich war jedoch mehr mit der Problemlösung am Käfer beschäftigt, als dass ich der Moderatorin folgen wollte. 

Einige Zeit später, gegen Mitternacht erreichten wir erneut die Pannenstelle. Die nun folgenden Kommunikation mit ÖAMTC-ADAC waren ein leidiges Thema. Letztendlich gaben sich alle Mühe, aber es war generell umständlich. Jedes Telefonat endete mit: "Wir melden uns in 60 - 90 Minuten" Relativ entspannt, warteten wir am Stehtisch der Tankstelle und beobachteten die fortschreitende Zeit. Gegen 1 Uhr kam der ÖAMTC-Pannenhelfer, diagnostizierte einen Kupplungsschaden, der wohl nicht in 3 Tagen reparabel sei. Er wollte sofort einen Abschlepper, sowie Leihwagen vermitteln. Leider ging es nicht so schnell, wie der gute Mann prognostiziert hatte, der ADAC stellte sich quer. Ein ÖAMTC Mitarbeiter kann keinen qualifizierten Werkstattbericht ausstellen. Denn nur wenn die Reparatur länger als 3 Tage dauert, wird vom ADAC ein Leihwagen gestellt. Nach einem weiteren Telefonat, entschieden wir uns eine Begutachtung beim nahgelegenen VW-Haus durchführen zu lassen. Dieses öffnete seine Pforten gegen 7.30 Uhr und war nur einige Meter entfernt.

Gegen 2 Uhr morgens, wollte sich der ÖAMTC um ein Hotelzimmer kümmern, aus diesem Vorhaben wurde leider nichts, wir wurden versetzt. Wir legten trotzig den ersten Gang ein und fuhren 300 Meter weiter zu Porsche-Wien Hietzing, einem großen VAG-Autohaus. Dort angekommen hielten wir gegen 3 Uhr morgens ein Nickerchen. Wer schon mal im Käfer geschlafen hat, kann sich vorstellen wie erholsam die Nacht gewesen ist. Gegen 6 Uhr morgens weckte uns der Berufsverkehr und die aufgehende Sonne. Kurze Zeit später trudelten die Mitarbeiter des Autohauses ein,  zügig standen wir am Schalter und erörterten unser Anliegen. Sehr hilfsbereit wurden wir empfangen. "Was ein Käfer? Ich weiß nicht ob wir so ein altes Auto mit unseren jungen Mitarbeitern schnell fit bekommen". Genau das wollte ich hören, das war die Grundlage für einen Leihwagen um keinen 3 Tage in Wien zu stranden (Wäre natürlich auch ein Abenteuer gewesen, zeitlich nur sehr ungünstig). Ein Werkstattmeister schaute sich trotzdem den Käfer an. Nun wird es wohl 2-3 Wochen dauern bis der Käfer verladen wird und mit einem Sammeltransporter zurück nach Deutschland gebracht werden kann. Wir dagegen konnten unkompliziert bei SIXT einen Leihwagen beziehen und gegen 10 Uhr die Rückreise antreten. 

Wieder können wir eine Geschichte über das leidige Thema Pannen erzählen. Würde ich es nochmal machen? Klar! Jetzt folgen wohl weitere Schrauber Aktionen um der Ursache auf den Grund zu gehen, ich berichte. 

4 Kommentare:

  1. Ohjeh. Zweimal ne größere Panne. Ich hoffe es läuft nun wieder besser und der Käfer kommt heile heim.
    VG Andi

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  2. Wenn Einer eine Reise macht … sehr schöner spontaner Roadtrip mit Spezialitäten. Hoffen wir auf eine Kleinigkeit und einen raschen Rücktransport.

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  3. Du bist nicht allein. Kriegen wir schon hin.

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  4. Danke Euch!

    Ich hoffe dass es jetzt ruhiger läuft und der Schaden sich in Grenzen hält.

    Man muss eben immer wieder aufstehen =)

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