Schon seit einiger Zeit spinnt der Lichtschalter am T2b, anscheinend hat er irgendwo einen Wackelkontakt, sodass ab und zu die Sicherung fliegt, oder das Rücklicht/Frontlicht den Dienst komplett quittiert. Jetzt komm ich endlich dazu, dem Fehler auf die Spur zu kommen. Hierbei hilft ein Schaltplan, diesen findet ihr online auf Baduras T2-Seite, oder im Reparaturleitfaden.
Ein neuer Lichtschalter soll es richten. Am Schaltkasten war die Sicherung 2 geflogen, diese wollte ebenfalls ersetzt werden. Ich hoffe dass es nur an dem Schalter liegt und ich mit einer aufwändigen Elektrikgeschichte verschont bleibe. An Sicherung 2 hängen folgende Verbraucher: Standlicht rechts & links, Schlusslicht rechts, Kennzeichenbeleuchtung
Die erste Probefahrt war leider ernüchternd, die Sicherung ist erneut geflogen. Der Lichtschalter kann es wohl nicht sein. Jetzt gilt es das Hirnstübchen einzuschalten, um den Fehler zu beheben. Nachdem die Tachoeinheit geöffnet und die Tachowelle abmontiert war, sieht man besser auf die Kabelanschlüsse hinterm Armaturenbrett. Auf den ersten Blick scheint alles wie immer. Als ich den neuen Lichtschalter eingebaut hatte und festziehen wollte, bemerkte ist, dass dieser nicht halten will. Wenn ich den Dimmer verstellte, drehte sich der komplette Schalter ein wenig mit. Das könnte dazu führen, dass die Anschlüsse an Klemme 30 an das Gehäuse der Tankuhr stoßen. Die Kabelschuhe werden nun mit Schrumpfschlauch isoliert und der Lichtschalter möglichst fest montiert. Dieser hält leider nur bedingt, liegt das am Reproschalter? Jedenfalls komm ich einen Schritt weiter in der Fehleranalyse und muss nun wieder die dämlichen Befestigungsklammern der Tachoeinheit & die Tachowelle zurück an den vorgesehenen Platz schrauben.
Gut: das ist nun auch erledigt, was sagt der Fehlerspeicher? Gibt's nicht - aber die analoge Rückmeldung am Sicherungskasten meldet: kleine Funken wenn die 8A Sicherung fliegt. Ihr könnt euch vorstellen, wie die Laune war - hilft aber nichts. Zum Glück hab ich meine kleinen-großen Mitstreiter Toni & Basti, die sich eher Gedanken gemacht haben, warum Sicherungen fliegen können. Schnell war der Frust vergessen und die Fehlersuche ging in die nächste Runde. Digitale Unterstützung leisteten auch Flo und Thomas, die mir mit Rat zur Seite standen.
Der nächste Schritt sah vor, dass ich die Verkabelung aller Scheinwerfer kontrollierte, dabei waren alle Kabel am rechtmäßigen Ort. Nun drehte ich den Spieß um und versuchte nach Ausschlussverfahren den Übeltäter zu identifizieren. Am Lichtschalter, zog ich alle Kabelschuhe ab und testete und testete, erst an Klemme 30, sprang der Funke über. Klemme 30 ist Dauerplus, diese Kontakte sind permanent mit dem +Pol der Batterie verbunden, egal ob die Zündung ein- oder ausgeschalten ist.
Diese Geschichte zieht sich schon einige Zeit, am folgenden Tag ging es mit frischen Elan weiter. Ich erspare euch die Einzelheiten, es war wie die Suche im Heuhaufen. Nachdem ich den Sicherungskasten abgeschraubt hatte, konnte ich die hinteren Belegungen prüfen. Hier war aufgefallen, dass zwei graue Kabel lose waren. Diese führen zum Standlicht der Frontscheinwerfer. Zur großen Überraschung flog nun die Sicherung nicht mehr, jedoch sind die Standlichter ohne Funktion. Yeah - ich sehs als Erfolg und mache weiter mit der Fehlerdiagnose. An Klemme 30 saß kein Fehler, womöglich hatten die abgerutschten Kabel einen Kurzen hervorgerufen, der nach dem Lösen des Sicherungskasten nicht mehr verifiziert werden konnte. Die Vermutung eines Kabelbruchs oder Massekontakts steht nun im Raum. Um ordentlich arbeiten zu können, müssen die Kickpanele weg. Zwischenzeitlich habe ich eine Großpackung 8A-Sicherungen, sowie neue graue Fahrzeugleitungen nachbestellt. Ich drück mir schon selbst die Daumen, dass ich es bald geschafft habe - wird schon.
Puh! Achtung Spoiler, die Standlichter leuchten, es fliegt keine Sicherung mehr. Dazu waren noch 3 Stunden in der Garage nötig. Dabei hatte ich Unterstützung von Marina und Wanja - DANKE. Die neuen Leitungen zu den Standlichtern brachten die Wende. Zuerst hatte ich die Fassungen geprüft und zusätzlich die Kontakte gereinigt. Bei Überprüfung der ausgebauten Kabel war augenscheinlich kein Kabelbruch zu erkennen, nach knapp 50 Jahren könnte es dennoch Materialermüdung gewesen sein - Hauptsache es funktioniert!
