Montag, 19. Juni 2023

Reisen mit Pannen - 2023

 Für uns ist es mittlerweile keine große Überraschung mehr, wenn der Bulli streikt. Liegt das am Alter, dem Material, der Wartung? Gefühlt kommt immer etwas Neues daher. Folgendes Szenario spielte sich am slowenisch-italienischen Grenzübergang zwischen Kozina & Basovizza ab:

Mit gutem Gefühl wurde der gute slowenische Sprit für 1,412€ in Mucki gepumpt, anschließend ging es bei strömenden Regen über die Grenze. Nach knapp 8 km ruckelte der Motor, das Gas wurde nur noch schlecht angenommen. Bei abschüssiger Straße lief der Motor weiter, doch Beschleunigen ließ sich der Bulli nicht mehr. Zum Glück hatten wir ausreichend Schwung, sodass wir den Ort erreichten und in der Via Dragotin Kette am Straßenrand zum stehen kamen. Die perfekte Untermalung für unsere Laune lieferte das Wetter, es schüttete aus Kübeln. Mit Flipflops und Regenschirm öffnete ich die Motorklappe, es war jedoch kein offensichtlicher Defekt zu erkennen. Wie komm ich jetzt aus dieser Nummer wieder raus? Erstmal Hirn einschalten, das meldete jedoch: "So ein Scheiß - warum gerade jetzt, kann es nicht einfach mal rund laufen". Ein erneuter Startversuch brachte jedoch keine Besserung. Die Vermutung fiel schnell auf den Sprit, denn bis zur Tankstelle lief der Bulli problemlos. Hatte ich Diesel erwischt? Normalerweise lasse ich mir gar nicht den Kassenzettel geben, dieses Mal war zum Glück Marina an der Kasse, somit konnten wir verifizieren, dass wir Benzin Q Max 95 getankt hatten, der grüne Zapfhahn. Es ging für uns trotzdem nicht weiter, Marina fand sich damit nicht ab und stürmte auf ein vorbeifahrendes Polizeifahrzeug, dass zur Unterstützung angehalten wurde. Einige Gespräche folgten mit Erklärung unserer Situation, abschließend die Kontrolle der Papiere. 

Jetzt muss ich der italienischen Policia ein sehr großes Lob aussprechen, sie organsierte einen Abschleppwagen, dolmetschte und vermittelte zwischen Abschleppdienst und ADAC, blieb weitere 2 Stunden an der Pannenstelle. Wir ratschten zwischenzeitlich über Fußball, das Champions League Finale, dass er Juve Fan sei und niemand aus Italien, Inter Mailand, ausser den eignen Fans, im Finale die Daumen drücke. Es wurde nachgefragt, ob wir mit dem alten Bus öfters liegen bleiben, ob man hier schlafen kann etc. Diese zwischenmenschlichen Erfahrungen sind im Nachhinein wieder einiges wert. 

Für die technische Lösung musste erst gesorgt werden. Nach einer herzlichen Verabschiedung, Blaulicht und Sirene ließen sie sich beim Überholen nicht nehmen, ging es 20 km Huckepack auf dem Abschleppwagen nach Muggia zu Roberto in die Werkstatt. Anscheinend hatte er viel zu tun, eine weitere Münchner Familie stieg gerade in ihren Leihwagen (1000€ für die Transferfahrt, davon werden wohl 300€ vom ADAC bezahlt), klagte über ihre Panne. Das steigerte erstmal kaum die Laune, jedoch wurden wir hellhörig, als ein kurzer Startversuch den Motor zum stottern brachte. Die Vermutung lag nahe, dass es sich um eine Verstopfung der Spritleitung, Filter, Pumpe etc. handeln könnte. Auf italienischer Seite schimpfte man parallel über den slowenischen Sprit, dieser solle eine schlechte Qualität haben. Mit leichten Schlägen auf die Benzinpumpe, konnte der Boxermotor wieder mit Benzin versorgt werden. Eine Erklärung des Mechanikers lautete, dass evtl. die Membran verklebt war. Hat hierzu jemand Erfahrung? Meine Vermutung liegt immer noch bei einer Verunreinigung der Spritzufuhr. Mir war es in diesem Moment egal, denn es hieß nach knapp 4 Stunden zittern - ab nach Hause. Vorsicht Spoiler: Wir kamen von hier an ohne Probleme über die Alpen und konnte abschließend noch eine Runde übers Olchinger Volksfest drehen, bei Steckerlfisch und einer Maß Bier schmunzelten wir über unser kleines Abenteuer.

Fazit: Es geht immer weiter!

In der heimischen Garage kann ich nun den Benzinfilter tauschen, sowie die Benzinpumpe überprüfen. Denn der nächste Urlaub wartet schon. 

Freitag, 16. Juni 2023

Kroatien - Insel Rab 2023

 Nach zwei Tagen zwischen italienischen Sonnenschirmen und geparkten Fahrzeugen auf einem provisorischen Stellplatz hinter der Dorfdisko, die zum Glück geschlossen hatte, zog es uns weiter ins Nachbarland. 

Für Marina war nun ebenfalls der Urlaub angebrochen, sie musste "lediglich" mit dem Flixbus von München nach Rijeka reisen. Gut 8 Stunden benötigt der Nachtbus für diese Strecke und kostet faire 36€.  Dass sie zur Pipi-Pause direkt am selben Rastplatz vor Rijeka gehalten hatte, an dem wir zeitgleich übernachteten, merkte sie erst als die Türen des Busses schlossen und sie aus dem Fenster ihren taigagrünen Bulli hinter sich sah. Nach gut 20 min Fahrt konnten wir sie endlich früh morgens um 7.30 Uhr am Busbahnhof aufsammeln, nun ging es zu viert weiter.

Wir entschlossen uns für die etwas längere, aber schönere & kurvige Küstenstraße um die Insel zu erreichen. Nach weiteren 2 Stunden hatte uns Rab wieder. Knapp 15 Minuten dauert die Überfahrt vom Festland und kostet annähernd das Gleiche wie die Busfahrt von München nach Rijeka.

Nun stand Urlaub und Erholung auf dem Programm. Bei kroatischer Küche verwöhnten wir den Gaumen, tagsüber verbrannten wir die überschüssigen Kalorien beim SUPen, Wakeboarden, Schnorcheln ... etc. Für Kinder und gerade Kleinkinder ist der Strand herrlich, da er einer der wenigen Sandstrände Kroatiens, sowie "relativ" schnell aus Deutschland zu erreichen ist. Wir waren bereits einige Male (20122017, 2018) am Rajska Plaza, dem Paradiesstrand von Lopar. Nun hatte der Campingplatz Betreiber Valamar die Geschicke in die Hand genommen, es waren jedoch kaum bemerkenswerte Unterschiede zu erkennen. Der alte Buggybayern Aufkleber hatte die Zeit an der Strandübersicht überdauert. 

2x heuerten wir beim örtlichen Bootsverleih an, für 1/2 Tag kostete uns die 150 PS starke Nussschale 140€ & Sprit. Die dadurch gewonnene "Freiheit" führte uns an kleine Buchten zum Baden. Nicht umsonst gilt die Kvarner Bucht als Motorboot Paradies der Deutschen, wer die Möglichkeit hat, sollte sie nutzen und die Schönheit der Region auf dem Wasserweg erkunden.


Montag, 12. Juni 2023

Pfingstferien - ab ans Meer

 Irgendwie zieht es mich im Urlaub in den Süden - komisch ;) Das erste Ferienwochenende verbrachten wir noch zu Hause und genossen bei sommerlicher Hitze das eigene Heim. Unentschlossen grübelte ich über den Ablauf der nächsten Tage. Marina musste leider in der Ferienwoche zur Arbeit, ich dagegen hatte mit den Kindern frei, ich entschloss mich dem Ruf der Freiheit zu folgen, packelte Mucki & Söhne ein und drehte den Zündschlüssel um - auf geht's. 

Als ersten Zwischenstopp hatten wir Elmis Zauberwelt auf dem Zettel, nach gut 2 Stunden Fahrt wartete die Seilbahn in Elmau auf uns. Man kann den Berg hinaufwandern, oder wie wir, faul sein und chauffieren lassen. Den Kindern hatte es einen riesen Spaß gemacht, mit Schatzkarte in der Hand erkundeten sie zahlreiche Geheimnisse, kletterten und prietschelten in der zauberhaften Kinderwelt - ich finde ein Besuch lohnt sich. Beim nächsten Mal würde ich mehr Zeit einplanen.

In kleiner Männerrunde wurde entschlossen, dass wir am Abend weiterfahren wollen. Um 17.00 Uhr lief im Heck bereits der Boxermotor. Ich hatte noch eine Reiseroute im Kopf, die wir bereits als 18 jährige wählten. Zum einen spart man sich das österreichische Pickerl, zum anderen den ein oder anderen Kilometer. Dafür geht's direkt am Großglockner vorbei und führt am Plöckenpass direkt nach Italien. (Kufstein - Matrei - Mittersill - Lienz - Tolmezzo)

In Cavallino, an der venezianischen Bucht, wollten wir wieder auf den Campingplatz Italy, der leider kein Plätzchen für uns spontane Urlauber frei hatte. Selbst der riesige Union Lido wollte keine Gäste für ein-zwei Nächte aufnehmen. Uns kam zu Gute, dass wir das ein oder andere Mal bereits in der Touri-Hochburg waren, ein abgelegener Parkplatz war gleich gefunden. Als Tagesgäste konnten wir unsere Freunde trotzdem besuchen und 2 Strandtage genießen. 

Anschließend gings weiter Richtung Kroatien ...

Dienstag, 6. Juni 2023

Finchen - besser spät als nie

 Fast das halbe Jahr ist vergangen, bis Finchen endlich den Winterschlafanzug ablegen konnte und in die Saison starten durfte. Dafür ist die Freude umso größer, wenn das schöne Cabrio übers Land rollt. Es ist wirklich bemerkenswert, wie viele Blicke so ein Käfer auf sich zieht. 

Um den Look noch etwas zu verfeinern, montierte Marina erneut die roten Rückleuchten. 



Freitag, 2. Juni 2023

Gilera Runner - Mein erstes Fahrzeug

 Es war einmal...

Für mich kommt jetzt eine kleine Zeitreise. Die Erinnerungen an diesen Roller fühlen sich noch sehr frisch an, das kann noch nicht so lange her sein?! Im Jahre 2000 (Die Zeitspanne? lässt sich leicht berechnen) =) begann die motorisierte Fortbewegung. Mit 16 musste es ein 50ccm Roller sein, die anderen Spezln hatten auch einen, die große weite Welt wartete da draußen, zum Glück wurde der Traum wahr. Flo hatte bereits seinen Aprilia SR zu Hause stehen. Damals wurde in der Kurz&Fündig geblättert, die Schaufenster der Motorradläden abgeklappert, bis ... 

... mein Papa sammelte mich nach der Schule auf, er hatte bei einem Händler an der Donnersberger Brücke (München) etwas ausfindig gemacht. Neugierig und aufgeregt fuhren wir die gut 10 km stadteinwärts. Im Ausstellungsraum standen einige Exemplare: neu, alt, zu teuer und mein zukünftiger Roller, ein Gilera Runner 50ccm Dark Dream, Baujahr 1998. Nach 3 Jahre waren kaum Kilometer auf dem Tacho (ich muss den Kaufvertrag suchen). Nach einer Testfahrt im Hof fuhren wir noch am selben Tag damit nach Hause, die 10 Kilometer hätten in diesem Moment unendlich sein können, das Gefühl war einfach geil. Viele schöne Momente warteten anschließend auf uns, so wurde damals der Grundstock für weitere benzingeschwängerte Kilometer gelegt.

Nachdem mit 18 der große Führerschein folgte und die damit verbundenen Möglichkeiten (größer, weiter, schneller), geriet der Roller 2005 letztendlich in Vergessenheit (wie das Nummernschild verrät) und wurde im elterlichen Grundstück abgestellt und zugedeckt. 2023 endete der Dornröschenschlaf, er darf wieder zu mir. Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis ich Zeit finde ihn behutsam wiederzubeleben, aber vielleicht können meine Kinder in einigen Jahren die gleiche Freiheit spüren - mit Papas altem Gilera Runner. 

PS: Als ich zu Hause mit dem staubigen Ding ankam, musste ich mir anhören: Was willst du damit?  Du beschwerst dich eh schon, dass alles voll steht, verkaufs` doch! *KNACK* Hört ihr es? Ja, es ist keine alte Vespa (Hätte ich aus heutiger Sicht natürlich wählen sollen), aber die erste große Liebe verkaufen? Mein Herzal - Schmarrn, das machen wir nicht ;) 

Montag, 29. Mai 2023

Startrelais - Finchen

 Bald haben wir sie alle durch, Startrelais haben wir bereits bei Josie und Mucki verbaut, nun ist der Käfer an der Reihe, ohhh nein Toasti fehlt noch :p

Bei einem ersten Frühlingsstartversuch, blieb der Stadl leise. Kein blubbernder Boxersound, nur ein hilflose "Klack". Wir hatten bereits im Herbst einige Versuche unternommen um die Problematik in den Griff zu bekommen, leider ohne Erfolg. Seit dem Maikäfertreffen will ich endlich Käfer fahren, wenn es mir aus zeitlichen und technischen Gründe nicht vergönnt ist, steigt die Ungeduld noch viel weiter.

Es wartet die erste große Schrauberaktion im Stadl auf uns, denn ohne laufenden Motor, erreichen wir die heimische Garage nur sehr schwer - aber genau dafür haben wir den Platz, die Hebebühne und das Equipment im Stadl angeschafft - Ich freu mich drauf. 


Einbau Startrelais:

Übersicht:

  • Relais: WM686 RL/180-12 12V/100A (Anschlüsse: 30, 85, 86, 87)
  • Klemme 86 Masse neu
  • Klemme 85 Kabel mit Flachstecker von vorne verlängern - zuvor Klemme 50 am Anlasser
  • Klemme 87 Kabel neu 6² vom Anlasser Magnetschalter Klemme 50 
  • Klemme 30 Kabel neu 6² von der Batterie + 
  • Einbauort unter der Rücksitzbank

Achtung! Keine Gewähr für die Richtigkeit oder Haftung, ich schildere nur meine Erfahrung. Falls ihr euch unsicher seid, solltet ihr das euren Mechaniker des Vertrauens durchführen lassen.


Und funktionierts ?

Nein! Erstmal nicht. Es wäre auch zu schön gewesen. Der Anlasser lässt sich überbrücken und dreht durch, aber es kommt kein Signal vom Zündschloss ans Relais. Jetzt heißt es erneut überlegen, Ruhe bewahren und eine Lösung finden. 

Am nächsten Abend ging es mit neuem Schwung in den Stadl. Stürzen wir uns auf das Zündschloss, den Zündanlassschalter und die Verkabelung. Einige Kontakte sind bereits in die Jahre gekommen, hier können wir noch nachbessern. In Finchen ist noch der alte Lenkstock verbaut, dieser wird mit zwei Schrauben am Kofferraum Boden gehalten. Nach lösen der 2 Schrauben war der Zündschalter zugänglich. Marina war aufgefallen, dass der Zündschlüssel nicht mehr ordentlich auf  "Start" gedreht werden konnte. Im Ausgebauten  Zustand, ließ sich die Mechanik reinigen und ölen. Anschließend drehte sich der Schlüssel leichtgängig und zurück zur gewohnten Stellung. Ein erster Startversuch motivierte den Anlasser die ersten Umdrehungen im Jahre 2023 zu tätigen. War ich froh, als ich kurze Zeit später den Boxer im Heck blubbern hörte. Jetzt kann endlich die Saison für Finchen starten.

Zur Vorsicht werde ich mir einen neuen Zündanlasserschalter bestellen und diesen in den Käfer legen, sicher ist sicher.

Was mich besonders freute, dass wir einen gemeinsamen Familienabend im Stadl verbrachten und die Kinder fleißig mitgeholfen haben (die Frau natürlich auch) =)

da rührt sich nix